Freie Trauungen liegen voll im Trend. Vor allem auch deshalb, weil die Zeremonie genauso ablaufen kann, wie ihr euch das als Brautpaar vorstellt. so individuell die Zeremonie sein kann, so persönlich und individuell kann auch das passende Trauritual sein. Als freie Rednerin bin ich im Chiemgau und Berchtesgadener Land unterwegs und unterstütze euch vor allem mit meiner Kreativität bei jedem Detail eurer Zeremonie und manchmal sogar darüber hinaus.

 

Aber warum ein Trauritual?

Ein solches Ritual gibt der Zeremonie eine tiefere Symbolik, schafft während der Zeremonie einen weiteren Gänsehautmoment und kreiert oft einen Gegenstand, der euch für immer an diesen einen wunderbaren Augenblick erinnert. Sie sorgen für besonders emotionalen und unvergessliche Momente. Es hat einen gewissen Zauber etwas zu finden, das genau euch entspricht und nicht nur eine leere Hülle ist. So ein Ritual spiegelt euch als Paar, eure Geschichte und eure Zukunft wider.

 

Aber wie könnt ihr dabei vorgehen?

Findet einen gemeinsamen Nenner – die Geschichte

  • Welche Hobbys betreibt ihr zusammen?
  • Welche Leidenschaft teilt ihr?

Das kann in alle Richtungen gehen, z.B. auch Lieblingsfilm/-serie!

  • Gibt es einen besonderen Moment, den ihr gemeinsam durchlebt habt?
  • Gibt es einen besonderen Ort der euch beide verbindet?

Findet die Symbolik

Hobbys eignen sich oft besonders gut für eine tiefere Symbolik. Aber auch zu allen anderen oben aufgeführten fragen könnt ihr euch im nächsten Schritt überlegen, ob es dort ein Element gibt, welches ein Symbol für Ewigkeit, einen Wegweiser, Glück, Verbundenheit oder Liebe ist. Aus diesem Element kreiert ihr dann euer Ritual!

Ihr könnt euch immer noch nicht so recht vorstellen, was genau ich damit meine?

Dann findet ihr im Folgenden drei Beispiele:

 

Brautpaar 1: Die bayrische Bergfex und der sächsische Klettermax

 

Die Geschichte: Die Bilder zeigen ein Ritual, das ich für ein besonders bergnarrisches Brautpaar gefunden habe – eine Bergfex aus Bayern und ein Klettermax aus Sachsen. Die beiden waren neben einem passenden Ritual auch noch auf der Suche nach einer Möglichkeit, wie sich die Gäste während des Tages in einem Gästebuch oder ähnlichem verewigen können. Und da kam mir die Idee – ein Gipfelbuch. Diese Idee haben wir dann noch weiter ausgearbeitet und kamen auf eine ganz besondere Art eines Gipfelbuchs.

Die Symbolik: Die „Kletterkarriere“ des Bräutigams begann als Kind im Elbsandsteingebirge. Auf den aktuell 1147 Kletter-Gipfeln der sächsischen Schweiz findet man standardisierte Gipfelbücher, die auch nur über den Sächsischen Bergsteigerbund ausgegeben und auf den Gipfeln installiert werden. Auch für den Eintrag im Gipfelbuch gibt es strenge Regeln: Erst wird die begangene Route eingetragen, dann trägt sich der Vorsteiger der Seilschaft und anschließend die Nachsteiger ein. Und genau so ein Gipfelbuch konnte das Brautpaar organisieren.

Die Umsetzung: Zum Ende der Zeremonie, also der Route mit dem Namen “Glückliche Zukunft” auf den Gipfel „Hoch Zeit“, hat sich das Brautpaar dann als Vorsteiger in das Buch eingetragen. Während des abschließenden Liedes kamen alle Gäste nach vorne und trugen sich mit vollen Namen hinter dem Brautpaar ein. Den restlichen Tag lang konnten sich die Gäste auf den übrigen Seiten mit Sprüchen, Ratschlägen, Gedichten oder persönlichen Wünschen an das Brautpaar verewigen. Das Gipfelbuch, verankert auf einem Sandstein ist nun dekoratives Element ihres Wohnzimmers.

 

 

 

Brautpaar 2: Die Blumenliebhaber

Die Geschichte: Braut und Bräutigam waren beide ziemliche Blumenliebhaber und leidenschaftliche Hobby-Gärtner. Einen schöneren Garten habe ich wirklich selten gesehen! Das Schönste sei für sie, in ihrem Garten zu liegen und die Blumenpracht um sie herum zu betrachten. Und auch wenn sie mal keinen so guten Tag hatten – ihre Blumen konnte die Laune sofort wieder verbessern.

 

Die Symbolik: Auch am Hochzeitstag ist man oft umgeben von Blumen. Natürlich Tischblumen oder der Brautstrauß, aber vielleicht auch Blumen die auf der Wiese der freien Trauung gerade wachsen, oder Rosenblätter mit denen die Hochzeitssuite bei der Ankunft geschmückt ist. All diese Blumen verkörpern wunderschöne Momente und Eindrücke, die es Wert sind ein Leben lang in der Erinnerung aufbewahrt zu werden.

 

Die Umsetzung: Ich habe das Brautpaar beauftragt Blumen dieses Tages „zu sammeln“. Während der Zeremonie wurde vom Brautpaar, dem Brautvater, den Trauzeugen immer mal wieder eines dieser Blümchen genommen, eine kurze Erklärung dazu abgegeben und anschließend an einem Rahmen aus Ästen befestigt. Dieses kleine Kunstwerk ziert nun, als wunderschönes Erinnerungsstück, eine Wand im Esszimmer der beiden.

 

Es gibt natürlich sehr viele schöne Standardrituale, keine Fragen. Und auch diese lassen sich oft ganz einfach auf euch anpassen. Seid ihr z.B. jemand der gerne an den Sandstränden der Adria seine Glücksmomente verbringt, dann verwendet doch für das Sandritual den von eurem Lieblingsstrand. Ihr möchtet eine Traukerze entzünden? Dann gießt die Kerze im Vorfeld selbst. Mit etwas Kreativität und ein paar grundlegenden Überlegungen zu Beginn, lässt sich meist ein sehr schönes einmaliges Ritual erschaffen.

 

Viel Spaß beim kreativ sein wünscht euch

eure Manuela von ‚gefühlsbetont‘

 

 

 

Bilder Quellenverweis:

Titelbild: Fotograf Kathi Tasser

Gipfelbuchbilder: Fotograf Kathi Tasser

Blumenliebhaber: Unsplash Angela Lo & Giulia Bertelli